300 Jahre Moabit

By: Hildebrandt, Bernd [Author]Material type: TextTextLanguage: German Publisher: Berlin Saint Albin 2018Edition: Der Band beschreibt die Geschichte des Ortsteils Moabit von seiner Gründung im Jahr 1718 durch geflüchtete, in Preussen angesiedelte Hugenotten bis zur Eingemeindung nach Berlin im Jahr 1861Description: 364 SContent type: Text Media type: ohne Hilfsmittel zu benutzen Carrier type: BandISBN: 9783930293407Uniform titles: Online resources: Cover
Contents:
Aus dem Inhalt:Vorwort .................................................................................................Einleitung ...................................................................................................................1. Die Vorgeschichte. ............................................................................. Das Gebiet im 17. und 18. Jahrhundert von oben. ................................... Martinicke 1. ..........................................................................................Manufakturen. ......................................................................................... Der Menardiersche Weinberg. ................................................................ Die Königliche Pulverfabrik. ................................................................... Seidenbau, ein Gewerbe à la mode. .......................................................Der Landesherr. ...................................................................................... Hugenotten in Berlin. .............................................................................. 2. Die Siedler, 1718 ?1740. .....................................................................Martinicke 2, Rhabarber-Vorwerk, Schenckenhof. ..................................Die Niederlassung der französischen Siedler. .........................................Der Siedlungsort. .................................................................................... Am 24. März 1718 werden die Verträge ausgefertigt. .............................. Die Siedler, Plätze 1?17. .......................................................................... Eine Laubagentur. ................................................................................... Der Name Moabit. ................................................................................... 3. Die Siedlung, 1740 ?1800. .................................................................. Lokale Kriegsfolgen. ............................................................................... Der Fortgang der Besiedlung. ................................................................. Die Ära de Campagne. .......................................................................... Die westliche Erweiterung Moabits. ..................................................... Der Ästhetiker Sulzer über den idealen Garten. ................................... Die Ansetzung der Heckenplanteure. .................................................... Der ?empfindsame? Garten. ................................................................. 4. Moabit anfangs des 19. Jahrhunderts. ........................................... Politische Wetterlage. ............................................................................ Ein Prinz in Moabit. ............................................................................... Befreiungskriege. .................................................................................. Amtmann Beussel. ................................................................................. Moabiter Gärten. .................................................................................. Eine Einwohnerliste von 1816. .............................................................. Berlin rückt näher: die Moabiter Brücke. ..............................................5. Die Kolonie um 1830. ...................................................................... Die Nummerierung von Alt-M
Summary: Einleitung: Gern würden wir wissen, wie die Akteure, die sich vor 300 Jahren im Hinteren Tiergarten niederliessen, ausgesehen haben. Doch waren das arme Leute, die sich den Luxus des Porträtierens nicht leisten konnten. Deshalb können wir nur ihre Autogramme zeigen. Auch über das Aussehen ihrer Kleidung, Häuser, Hausrat, Verkehrsmittel u.ä. haben wir wenig Anschauliches zu bieten. Rund 200 Jahre später hat der Moabiter Chronist Oehlert eine umfangreiche Kollektion von Ortsmotiven zusammengetragen. Dazu gehörten Fotografien und Reproduktionen von Öl- und Porzellanbildern, Aquarellen und Zeichnungen, darunter Arbeiten des ortsansässigen Landschaftsmalers Theodor Hartmann. Stets auf der Suche nach neuen Sujets unterhielt Oehlert Kontakte zu den Familien der Einwohner und den niedergelassenen Betrieben, wie Porzellanhersteller und Maschinenbauer. Auf eine erfolgreiche Beziehung zu Borsig lässt die Tatsache schliessen, dass sich im Borsig-Archiv des Berliner Technikmuseums einige Fotomotive befinden, die in der Chronik abgedruckt worden sind. Vermutlich haben Borsigs Werkfotografen auch für die Dokumentation des Lokalhistorikers Ortsansichten fotografiert, so wie sie Innen- und Aussenaufnahmen ihrer Moabiter Betriebe machten. Es gab auch Fotoateliers im Stadtteil, wie seit 1864 Louis Barfuss an der Kirchstrasse, wo Porträt- oder Gruppenaufnahmen mit künstlichem Licht und Kulissen angefertigt wurden. Oehlerts gesamte Sammlung ist heute spurlos verschwunden. Der letzte Krieg riss grosse Löcher in die preussischen Aktenbestände: Sie wurden in Flakbunker verlagert, beim Herannahen der Roten Armee in entfernte Bergwerke verbracht, etliche Bestände gingen in Flammen auf. Die Sowjets entführten Archive in die Sowjet-Union, einige gaben sie der DDR, die in Merseburg ein neues ?Zentrales Staatsarchiv? aufbaute. Viele Dokumente tragen diese Aufschrift, oft sind Wasserspuren auf dem Schriftgut. Nach der Wiedervereinigung ergab sich die einmalige Gelegenheit der Zusammenführung der Bestände von Dahlem, Merseburg, Potsdam und Berlin, wobei sicher die eine oder andere Akte nicht den neuen Standort fand. Mitunter trifft man in verschiedenen Archiven denselben Vorgang im selben Wortlaut, weil eine Nachricht in Abschriften an mehrere betroffene Behörden geschickt werden musste. Nach ihrer Herkunft und Entstehung, der ?Provenienz?, werden die entstandenen Archivalien auf die Archive verteilt. Das heisst, der Forschende muss wissen, welche Behörden sich zu welcher Zeit mit dem Sachverhalt befasst haben können, den es zu erforschen gilt. Das setzt einige Kenntnisse voraus. Wer sich zuvor im Bibliothekswesen nach Themenfeldern orientiert hat, braucht Hilfe. Zu den Besonderheiten der Moabit betreffenden Dokumente gehört, dass sie zunächst auf Französisch verfasst wurden. Hugenotten durften sich in ihrer Muttersprache direkt ?au Roy? wenden. Dessen Räte antworteten auf Französisch, oft gab ?Sire? noch selbst einen Kommentar dazu. Während die Eingaben der Flüchtlinge meist von professionellen Schreibern in Schönschrift verfasst wurden, waren die königlichen Anmerkungen nur von Eingeweihten zu entziffern. Doch auch die Kopien der Behörde wurden mit steigender Stückzahl immer unlesbarer. Ähnlich ergeht es uns heute mit Akten, die zu ihrer Schonung dem Benutzer nur als Mikroverfilmungen vorgelegt werden. Deren Inhalt ist oft durch Fehlbelichtung nicht mehr erkennbar. Aus den Augen, aus dem Sinn geraten immer wieder Bemühungen, die Geschichte seines Ortes zu ergründen. 1955 li
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Aus dem Inhalt:Vorwort .................................................................................................Einleitung ...................................................................................................................1. Die Vorgeschichte. ............................................................................. Das Gebiet im 17. und 18. Jahrhundert von oben. ................................... Martinicke 1. ..........................................................................................Manufakturen. ......................................................................................... Der Menardiersche Weinberg. ................................................................ Die Königliche Pulverfabrik. ................................................................... Seidenbau, ein Gewerbe à la mode. .......................................................Der Landesherr. ...................................................................................... Hugenotten in Berlin. .............................................................................. 2. Die Siedler, 1718 ?1740. .....................................................................Martinicke 2, Rhabarber-Vorwerk, Schenckenhof. ..................................Die Niederlassung der französischen Siedler. .........................................Der Siedlungsort. .................................................................................... Am 24. März 1718 werden die Verträge ausgefertigt. .............................. Die Siedler, Plätze 1?17. .......................................................................... Eine Laubagentur. ................................................................................... Der Name Moabit. ................................................................................... 3. Die Siedlung, 1740 ?1800. .................................................................. Lokale Kriegsfolgen. ............................................................................... Der Fortgang der Besiedlung. ................................................................. Die Ära de Campagne. .......................................................................... Die westliche Erweiterung Moabits. ..................................................... Der Ästhetiker Sulzer über den idealen Garten. ................................... Die Ansetzung der Heckenplanteure. .................................................... Der ?empfindsame? Garten. ................................................................. 4. Moabit anfangs des 19. Jahrhunderts. ........................................... Politische Wetterlage. ............................................................................ Ein Prinz in Moabit. ............................................................................... Befreiungskriege. .................................................................................. Amtmann Beussel. ................................................................................. Moabiter Gärten. .................................................................................. Eine Einwohnerliste von 1816. .............................................................. Berlin rückt näher: die Moabiter Brücke. ..............................................5. Die Kolonie um 1830. ...................................................................... Die Nummerierung von Alt-M

Einleitung: Gern würden wir wissen, wie die Akteure, die sich vor 300 Jahren im Hinteren Tiergarten niederliessen, ausgesehen haben. Doch waren das arme Leute, die sich den Luxus des Porträtierens nicht leisten konnten. Deshalb können wir nur ihre Autogramme zeigen. Auch über das Aussehen ihrer Kleidung, Häuser, Hausrat, Verkehrsmittel u.ä. haben wir wenig Anschauliches zu bieten. Rund 200 Jahre später hat der Moabiter Chronist Oehlert eine umfangreiche Kollektion von Ortsmotiven zusammengetragen. Dazu gehörten Fotografien und Reproduktionen von Öl- und Porzellanbildern, Aquarellen und Zeichnungen, darunter Arbeiten des ortsansässigen Landschaftsmalers Theodor Hartmann. Stets auf der Suche nach neuen Sujets unterhielt Oehlert Kontakte zu den Familien der Einwohner und den niedergelassenen Betrieben, wie Porzellanhersteller und Maschinenbauer. Auf eine erfolgreiche Beziehung zu Borsig lässt die Tatsache schliessen, dass sich im Borsig-Archiv des Berliner Technikmuseums einige Fotomotive befinden, die in der Chronik abgedruckt worden sind. Vermutlich haben Borsigs Werkfotografen auch für die Dokumentation des Lokalhistorikers Ortsansichten fotografiert, so wie sie Innen- und Aussenaufnahmen ihrer Moabiter Betriebe machten. Es gab auch Fotoateliers im Stadtteil, wie seit 1864 Louis Barfuss an der Kirchstrasse, wo Porträt- oder Gruppenaufnahmen mit künstlichem Licht und Kulissen angefertigt wurden. Oehlerts gesamte Sammlung ist heute spurlos verschwunden. Der letzte Krieg riss grosse Löcher in die preussischen Aktenbestände: Sie wurden in Flakbunker verlagert, beim Herannahen der Roten Armee in entfernte Bergwerke verbracht, etliche Bestände gingen in Flammen auf. Die Sowjets entführten Archive in die Sowjet-Union, einige gaben sie der DDR, die in Merseburg ein neues ?Zentrales Staatsarchiv? aufbaute. Viele Dokumente tragen diese Aufschrift, oft sind Wasserspuren auf dem Schriftgut. Nach der Wiedervereinigung ergab sich die einmalige Gelegenheit der Zusammenführung der Bestände von Dahlem, Merseburg, Potsdam und Berlin, wobei sicher die eine oder andere Akte nicht den neuen Standort fand. Mitunter trifft man in verschiedenen Archiven denselben Vorgang im selben Wortlaut, weil eine Nachricht in Abschriften an mehrere betroffene Behörden geschickt werden musste. Nach ihrer Herkunft und Entstehung, der ?Provenienz?, werden die entstandenen Archivalien auf die Archive verteilt. Das heisst, der Forschende muss wissen, welche Behörden sich zu welcher Zeit mit dem Sachverhalt befasst haben können, den es zu erforschen gilt. Das setzt einige Kenntnisse voraus. Wer sich zuvor im Bibliothekswesen nach Themenfeldern orientiert hat, braucht Hilfe. Zu den Besonderheiten der Moabit betreffenden Dokumente gehört, dass sie zunächst auf Französisch verfasst wurden. Hugenotten durften sich in ihrer Muttersprache direkt ?au Roy? wenden. Dessen Räte antworteten auf Französisch, oft gab ?Sire? noch selbst einen Kommentar dazu. Während die Eingaben der Flüchtlinge meist von professionellen Schreibern in Schönschrift verfasst wurden, waren die königlichen Anmerkungen nur von Eingeweihten zu entziffern. Doch auch die Kopien der Behörde wurden mit steigender Stückzahl immer unlesbarer. Ähnlich ergeht es uns heute mit Akten, die zu ihrer Schonung dem Benutzer nur als Mikroverfilmungen vorgelegt werden. Deren Inhalt ist oft durch Fehlbelichtung nicht mehr erkennbar. Aus den Augen, aus dem Sinn geraten immer wieder Bemühungen, die Geschichte seines Ortes zu ergründen. 1955 li

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